Offener Brief an Falk Heinrichs – Erstimme ist „nicht verloren“

Lieber Falk Heinrichs,

bei aller Sympathie für die SPD und mit großer Hoffnung und Zuversicht darauf, dass wir unsere gute Regierungszusammenarbeit im Land und für das Land nach dem 13. Mai fortsetzen können: So geht es nicht!

Sie verteilen Werbeblätter, in denen Sie wörtlich erklären, die Wählerinnen und Wähler sollten ihre Erststimme keiner ‚kleinen‘ Partei geben und Erststimmen für Bündnis 90/Die Grünen seien „verlorene Stimmen“.

Einspruch, Euer Ehren! Die Erststimme gibt den Wählerinnen und Wählern die wertvolle Möglichkeit, vor Ort demjenigen Kandidaten sein Vertrauen auszusprechen, der dieses Vertrauen nach Auffassung des Wählers am ehesten verdient, und zwar auch unabhängig von dessen parteipolitischer Zugehörigkeit. Das ist der Sinn der Erststimme und ein Gewinn für unsere demokratische Kultur! 

Lieber Herr Heinrichs, Sie sollten gerade als Mitglied und (Direkt-)Kandidat einer Partei, die zutiefst in der demokratischen Kultur unseres Landes verwurzelt ist und diese wesentlich mitgeprägt hat, nicht leichtfertig mit dem gut begründeten Wahlsystem unseres Landes verfahren. Sie sollten Wählerstimmen keineswegs als „verloren“ abschreiben, nur weil diese nicht Ihnen gelten.

Denn keine Stimme – mit Ausnahme aller Stimmen für das Neonazipack, weil das keine Stimmen für die Demokratie, sondern Schläge ins Gesicht der Demokratie sind! – ist verloren, sondern Ausdruck des politischen Willens von mündigen Bürgerinnen und Bürgern. 

In diesem Sinn erinnere ich an den alten Willy Brandt:

„Mehr Demokratie wagen!“ 

Herzliche Grüße,
Ihr Peter Neuhaus
Sprecher Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Siegen-Wittgenstein 

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel