LEE NRW Geschäftsführer macht Hoffnung
Trotz des wahrlich ungemütlichen Wetters folgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einladung von Bündnis 90/Die Grünen zum Windpark nach Hilchenbach. Ebenso wie die Bundestagskandidaten Laura Kraft (Siegen-Wittgenstein) und Hoger Thamm (Olpe-Märkischer Kreis I) waren sie gespannt auf die Ausführung des Hausherrn und Geschäftsführers der RothaarWind Planungs- und Geschäftsführungs GmbH Günter Pulte und dem aus Düsseldorf angereisten Geschäftsführers des Landesverbandes Erneuerbare Energien LEE NRW Christian Mildenberger.
In seinen Begrüßungsworten betonte Thamm, „der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist zwingend zum Schutz des Klimas und ebenso zwingend für den Erhalt der Wirtschaft in unserer Region. Deshalb ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien eines der Top-Themen in unserem Wahlprogramm“. Günter Pulte ergänzte, wie notwendig gerade die Windkraft als effizienteste Methode zur Erzeugung erneuerbaren Stroms ist und dass wir bei deren Ausbau bereits viel weiter sein müssten.
Christian Mildenberger machte deutlich, dass „alle Umfragen betonen, wie wichtig den Bürgern der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist; auch im Sauer- und Siegerland. Die Akzeptanz ist hoch.“ Ein gutes Beispiel ist dann auch der Windpark Hilchenbach, der seinerzeit als Energiegenossenschaft realisiert wurde. Die öffentliche Diskussion in unserer Region wird dagegen stark von Panikmache und irreführenden Aussagen geprägt.
Mit dem Verweis auf viele gute Beispiele aus anderen Kreisen und Kommunen konnte Mildenberger den Zuhören Mut machen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch im Sauer- und Siegerland neue Projekte umsetzen können“, so Mildenberger. Der LEE NRW versteht sich als Mittler zwischen Politik, Bürgern und Unternehmen. Hinsichtlich der geplanten Energiegenossenschaft im Kreis Olpe steht er im Kontakt zu Landrat Melcher. Laut Mildenberger ist der Ausbau der erneuerbaren Energien ein Standortfaktor für die Industrie. „Tesla hat nicht ohne Grund Brandburg als Standort für seine Gigafactory ausgewählt“, beschrieb Mildenberger ein aktuelles Beispiel für seine These.
Das konkrete politische Handeln wie auch der derzeit nur bei knapp 13% liegenden Erneuerbare-Energien-Anteil in der Region stehen im direkten Widerspruch zu den eigentlichen Zielen in Europa, im Bund und auch im Land NRW. Erst vor wenigen Wochen hat die Landesregierung mit ihrem Klimaschutzgesetz konkrete Ziele für 2030 ausgegeben. Aber es fehlt der lokalen Politik der Mut, das umzusetzen, was in Berlin und Düsseldorf Gesetzeslage ist. Daran trägt die Landesregierung unter Armin Laschet eine wesentliche Mitschuld. Mit der Debatte um restriktive Abstandsregelungen, die die bereits komplizierte Genehmigungslage noch weiter verschlechtern, fehlen klare politische Vorgaben. Wie kompliziert die Genehmigungspraxis ist, wusste Günter Pulte anhand unterschiedlicher Beispiele leider nur zu gut zu beschreiben.
Thamm erläuterte, „rein rechnerisch reichen bereits 80 Windkraftanlagen aus, um die Strommenge zu erzeugen, die dem gesamten Strombedarf eines Jahres im Kreis Olpe entspricht.“ Diese Perspektive steht im krassen Widerspruch zu den bewusst geschürten Horrorszenarien der Windkraftgegner, die von 1.300 Windkraftanlagen im Kreisgebiet fabulieren.
Laura Kraft moderierte die Fragen der Teilnehmer und machte deutlich, was es braucht, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben: Eine verbesserte Kommunikation und Aufklärung rund um das Thema Windkraft in der Bevölkerung, der Abbau von bürokratischen Hürden und eine Politik, die endlich bereit ist, die Weichen für die Zukunft der Windkraft zu stellen: „Die Bürgerinnen und Bürger sind längst bereit. Jetzt liegt es an der Politik, den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu fördern statt zu blockieren.“
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