Am Montag wurde offiziell verkündet, dass Annalena Baerbock die erste Kanzlerkandidatin der Grünen sein wird. Ein historisches Ereignis über das sich auch viele grüne Mitglieder bei uns im Kreis in den letzten Tagen gefreut haben. Zankten sich Laschet und Söder bis zur Entscheidung des Bundesvorstands der CDU noch um die Kanzlerkandidatur, zeichnen die Grünen am Montagvormittag ein Bild der Einigkeit. Robert Habeck verzichtet auf die Kanzlerkandidatur und macht damit den Weg frei für Annalena Baerbock. Die 40-Jährige überzeugt in ihrer an die Verkündung anschließende Rede nicht nur durch ihre Nahbarkeit, sondern auch durch ihre Inhalte. Verändern statt nur zu versprechen. So lautet eines ihrer Ziele und das spürt man auch. „Wir haben eine klare Idee einer Kanzlerschaft für Deutschland. Ich möchte heute hier mit meiner Kandidatur ein Angebot machen. Für die gesamte Gesellschaft. Als Einladung, unser vielfältiges, starkes, reiches Land in eine gute Zukunft zu führen”, so Baerbock.
„Die Hälfte der Macht den Frauen” lautet das Credo der Grünen. Wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist, wieso sollte sich das nicht auch auf politischer Ebene widerspiegeln? Nicht nur auf Bundesebene, sondern auch bei uns in Siegen-Wittgenstein vor Ort, gehört die Hälfte der Macht bei den Grünen den Frauen. Von den 12 im letzten Jahr in den Rat der Stadt Siegen gewählten Grünen sind genau die Hälfte Frauen. Bei der Siegener CDU-Fraktion sind es schlappe 5 Frauen bei insgesamt 22 Stadtverordneten. Die Siegener SPD-Fraktion kommt immerhin auf 5 Frauen bei 15 Stadtverordneten. Im letzten Monat entschieden sich die Grünen im Kreis zudem für eine Frau als Direktkandidatin für den Bundestag und zwei Frauen als Sprecherinnen ihres Kreises.
Eine grüne Welle von NRW bis nach Berlin will Laura Kraft als Direktkandidatin der Grünen für den Kreis Siegen-Wittgenstein lostreten. Die 30-Jährige ist kein unbekanntes Gesicht bei uns im Kreis. Im letzten Jahr noch trat sie als Landratskandidatin für die Grünen gegen Andreas Müller von der SPD und Arne Fries von der CDU an. Dabei konnte sie ganze 11,7 % der Stimmen für sich gewinnen. Der positive Trend für die Grünen, der sich in den Umfragewerten zeigt, geben Laura Kraft als Direktkandidatin Aufschwung. Sie tritt nicht nur als Direktkandidatin für den Kreis Siegen-Wittgenstein an, sondern wurde auf der Landesdelegiertenkonferenz am 10. April auch auf den vielversprechenden Listenplatz 23 bei der Listenaufstellung für die Bundestagswahl von den Landesdelegierten der Grünen gewählt. Ihr Herzensanliegen ist die Bildungspolitik. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Siegen kennt sie die Herausforderungen mit denen Studierende, aber auch Mitarbeiter:innen an den Universitäten zu kämpfen haben. Kraft nennt bei ihrer Bewerbungsrede auf der Landesdelegiertenkonferenz die Herausforderungen auch sofort beim Namen: „Studierende brauchen finanzielle Förderung, die ihnen Rückenwind gibt und sie nicht ausbremst.” Auch die Unterrepräsentation der Frauen in der Wissenschaft sieht sie kritisch: „Es gibt viele weibliche Studierende und auch Doktorandinnen, aber je höher die Karriereleiter geht, desto weniger Frauen finden sich dort.”
Nicht nur die Bildungspolitik ist ihr ein Anliegen. In ihrer Bewerbungsrede geht sie auf den Global Gender Gap Report ein. Diesem zufolge werden Männer und Frauen erst in 136 Jahren weltweit gleichberechtigt sein, wenn wir so weitermachen wie bisher. „Dafür haben wir keine Zeit! Wir müssen jetzt die Strukturen ändern”, so Kraft. Wie wir das erreichen können, weiß sie auch schon: Aufwertung der Pflegeberufe, verlässliche Betreuungsangebote und ein Steuersystem, das Kinder berücksichtigt und Ehen nicht privilegiert. Was es noch braucht? Mehr Frauen in den Parlamenten! Dazu kann Laura Kraft bereits in diesem Herbst beitragen, wenn sie als Direktkandidatin der Grünen im Kreis Siegen-Wittgenstein in den Bundestag einzieht.
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